Unser Kleingarten

Trichterbeet: Clever gärtnern mit natürlicher Mulde und Wasserreservoir

in Gartenpraxis, Sonstige Gartentipps
Trichterbeet Kraterbeet

In Gegenden, wo es zu langen Trockenperioden im Sommer und vielen Regengüssen im Winter kommt, setzen die Menschen auf die trichter- bzw. kraterförmigen Beete, um erfolgreich zu gärtnern. Da durch den Klimawandel auch bei uns das Wetter zu Extremen neigt, kann ein Kraterbeet in Kleingärten eine gute Alternative sein. Denn Kraterbeete bringen Vorteile für den Gemüseanbau.

Trichterbeet trotzt Klimawandel

So können beispielsweise auch frostempfindliche Pflanzen früh im Jahr eingesetzt werden. Durch eine Abdeckung im Frühjahr kann das Kraterbeet auch als Frühbeet genutzt werden und Spätfröste können empfindlichen Pflanzen wenig anhaben. Die Temperatur im Inneren des Kraters ist bei Kälte höher als außerhalb und bei großer Hitze wird durch die Verdunstung die Temperatur im Krater niedriger als außerhalb.

Dabei besteht ein Kraterbeet aus mehreren Zonen. Dadurch wird ein solches Beet den unterschiedlichen Ansprüchen verschiedener Pflanzen gerecht. Jede Zone weist einen unterschiedlichen Feuchtegrad des Bodens und verschieden starke Sonneneinstrahlungen auf. So können hier Kräuter und Gemüse in Mischkultur angebaut werden.

Antje Krüger beim Gießen ihres Trichterbeetes.

Trichterbeet anlegen - So geht's

Doch zunächst muss ein sonniger Standort ausgewählt werden. Um das Zentrum wird mit Hilfe einer Schnur und zwei Hölzern ein Kreis von mindestens zwei Metern markiert. Nun wird das Innere des Kreises zum Rand hin kegelförmig ausgehoben. Das Zentrum sollte zirka 20 Zentimeter tiefer liegen als das allgemeine Bodenniveau. Je größer der Kreis gewählt wird, desto tiefer kann das Zentrum abgesenkt werden, ohne dass die Beetwand zu steil wird.

Kraterbeet Trichterbeet

Der Aushub wird mit Kompost gemischt und um den Rand als Wall aufgeschüttet. Auf der Südseite können Trittsteine als Einstig platziert werden. Am Nordrand des Walls können zusätzliche Trockenmauern errichtet werden, die als Sonnenfalle fungieren, und/oder Gehölze als Windbrecher gepflanzt werden. Auch Maispflanzen können als Windschutz hinter dem Nordrand des Walls dienen.

Mit Wasser und Bepflanzung für Artenschutz sorgen

Bei großen Trichterbeeten kann im Zentrum ein kleiner Teich angelegt werden. Ist der Ringwall errichtet wird er stark gewässert, um zu testen, wo Erde abrutscht. An diesen Stellen ist der Wall zu steil und muss nachgebessert werden. Nun können die Pflanzen eingesetzt bzw. eingesät werden. Dabei kommen die trockenheitsverträglichen Arten auf den Wall. Je höher der Wasserbedarf, desto weiter unten im Wall finden die Pflanzen ihren Platz. Im Zentrum des Kraters stehen wärmebedürftige Gemüse wie z.B. Paprika und Chili.

Text: Antje Küger, zertifizierte Fachberaterin
Fotos/Bilder: Sven-Karsten Kaiser

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