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Gartentipp Juni: Mit Holunderblüte und Pfingstrosen durch den Frühsommer

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Schaukasten Juni

Mit der Holunderblüte endet der Vollfrühling und der Frühsommer beginnt. Im Flachland ist das häufig schon Ende Mai der Fall. Allerdings ist der Frühsommer spätestens mit den ersten Junitagen auch im Gebirge angekommen. Welche Gartenarbeiten jetzt anstehen, erklärt Fachberater und Pflanzendoktor Sven-Karsten Kaiser im Gartentipp Juni und im aktuellen Schaukasten.

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Gartentipp Juni: Endlich wird Sommer

Der Boden und die Nächte sind nun warm genug, dass Tomaten, Paprika, Auberginen, Zucchini und Kürbispflanzen ins Freie gepflanzt werden können. Dafür benötigen Auberginen, Paprika und Tomaten jedoch Rankhilfen. Die Stäbe sollten zuvor mit heißem Wasser oder einem Knoblauchtee gereinigt werden, um die Gefahr zu mindern, dass Schadorganismen aus dem Vorjahr, wie z. B. die Sporen der Braunfäule, auf die neue Kultur übertragen werden. Bei Tomaten kann mit dem Ausgeizen der Achstriebe begonnen werden. Geiztriebe eignen sich auch zur Stecklingsvermehrung. Zwischen den Gemüsepflanzen wird die Erde gelockert. Wenn Regen ausbleibt, muss regelmäßig gewässert werden. Um die Verdunstung zu verringern, kann mit Rasenschnitt oder gezupften Beikräutern gemulcht werden. Kartoffeln, Kohl und Erbsen werden angehäufelt. Zur Ernte stehen Erdbeeren, Johannisbeeren, frühe Kirschen. Radieschen, Salate, Mangold, Lauchzwiebeln und früh gesteckte Ackerbohnen.

Schaukasten Juni

Bei anhaltender Trockenheit muss bereits im Juni ausreichend gegossen werden (Foto: congerdesign/Pixabay).

Dass zum Wassersparen gepriesene Mulchen hat jedoch auch eine Schattenseite. Durch den hohen Anteil an organischen Materialien in der oberen Bodenschicht entwickeln sich die Larven einiger Schnellkäfer, die sogenannten Drahtwürmer, ausgezeichnet. Drahtwürmer mögen jede Art organischen Materials, unter anderem auch Wurzeln. Manche bohren sich in Kartoffeln und anderes Wurzelgemüse. Sie dienen ihm als Nahrung und Schlafstätte. Und dann kommt ein weiterer Protagonist ins Spiel. Rhizoctonia, ein bodenbürtiger Pilz, nutzt die Fraßstellen der Drahtwürmer als Eintrittspforte. Der Pilz befällt unter anderem Rüben, Kartoffeln, Ackerbohnen, Sojabohnen und Mais. Schadbilder sind z. B. die Weißhosigkeit, ein grau-weißer Schimmelbefall an den Pflanzenstängeln. Zudem die Kartoffelpocken und späte Rübenfäule.

Wir Kleingärtner können dem Pilz nur dadurch das Leben schwer machen, indem wir möglichst wenig unverrottetes, organisches Material in den Boden einbringen. Den Wurm können wir während seiner fünf Jahre dauernden Lebenszeit durch Bodenbearbeitung stören. Außerdem sollten Kartoffeln, wenn Drahtwürmer in den oberen Bodenschichten nachgewiesen sind, so schnell wie möglich geerntet werden.

Ökotipp des Monats

Wirksames aus der Gartenküche:

70 Gramm klein gehackten Knoblauch mit einem Liter kochendem Wasser überbrühen und zugedeckt fünf Stunden ziehen lassen. Als Spritzbrühe unverdünnt anzuwenden bei Kräuselkrankheit am Pfirsich, aber auch bei Grauschimmel an Erdbeeren.

Regelmäßig vorbeugend gespritzt erhöht der Knoblauchtee zudem die Widerstandsfähigkeit von Kartoffeln und Tomaten gegen Krautfäule Wer Milbenbefall an Erdbeeren und Brombeeren bemerkt, kann mit dem Tee wiederholt in dreitägigem Abstand gießen. Dafür den Knoblauchtee im Verhältnis 1:5 mit Wasser verdünnen.

Bei regelmäßiger Anwendung suchen die Milben schnell das Weite. Schuld sind die Schwefelverbindung und das enthaltene Allicin.

Drahtwürmer lieben organisches Material aller Art
(Foto: Sven-Karsten Kaiser)

Sven-Karsten Kaiser, Zertifizierter Pflanzendoktor und Gartenfachberater

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