Unser Kleingarten

Monat August: Augustus, Katzen und Bauernregeln

in August, Gartenkalender

Der Monat August ist heute der achte Monat im Kalender und der letzte vollständige Sommermonat. Meist sind die Spätsommertage lang und warm und bieten Obst und Gemüse viel Gelegenheit zum Reifen. Doch woher stammt der Name des Monats und was gibt es noch alles rund um den August zu erzählen? 

Monat August als Ehrenmonat für den Kaiser

In der Antike war der August der sechste Monat im römischen Kalender und trug des Namen Sextilis (vom lateinischen Wort sextus: der sechste). Um 150 vor Christus rückte der Monat an die achte Stellte, behielt seinen bisherigen Namen jedoch bei. Erst kurz vor der Jahrtausendwende, im Jahr 8 vor Christus, nannte man ihn in Augustus um. Eine Ehrerbietung an den ersten römischen Kaiser Augustus, der in diesem Monat seine erste Stelle als Konsul angetreten hatte. Der Großneffe Julius Cäsars hieß eigentlich Gaius Octavius (oft auch Octavian genannt) und übernahm 31 vor Christus die Macht in Rom. Den Namen Augustus erhielt er wenige Jahre später vom Senat. Ebenfalls eine Ehrbekundung, bedeutet er doch “Der Erhabene”. Als Namenszusatz wurde Augustus ähnlich wie Cäsar bis ins 7. Jahrhundert hinein als Titel für die römischen Kaiser genutzt.

Der August hat seinen Namen von Kaiser Augustus, dem ersten römischen Kaiser. Hier eine Statue des berühmten Staatsmanns in der Nähe des Forum Romanum in Rom (Foto: Clemens van Lay/Unsplash).

Gerüchten zufolge sind Augustus und seine Nachfolger dafür verantwortlich, dass der August heute 31 Tage statt 30 Tage aufweist. Denn man wollte dem Juli, der ebenfalls 31 Tage lang und nach Julius Cäsar benannt ist, in nichts nachstehen, so die Legende. Allerdings handelt es sich dabei um eben dies: Eine Legende. Denn tatsächlich haben weder Augustus, noch ein späterer Herrscher Roms eine derartige Anpassung veranlasst. Hierzulande hat der Monat August früher auch die Namen Erntemonat, Bisemond, Ährenmond oder Sichelmond getragen. Ein Verweis auf die Ernte, die häufig in dieser Zeit stattfand und die Vorräte für den Winter sicherte.

Im August regnet es Sternschnuppen

Der Monat August ist ein Monat voller Sternschnuppen und Wünsche. Denn immer zwischen Mitte Juli und Ende August kreuzt die Erde die Bahn der Perseiden. Dabei handelt es sich um die Trümmer- und Staubreste des Kometen 109P/Swift-Tuttle, der nur etwa alle 200 Jahre an der Erde vorbeizieht. Die Materie, die er dabei verliert, wird auf der Erde in Form von Sternschnuppen und Meteoren sichtbar, die in der Atmosphäre verglühen. Dabei wird das Maximum dieser Sichtungen immer um den 13. August herum erreicht. 2025 sind die meisten Sternschnuppen am 12. August zu sehen, zum Teil bis zu 350 pro Stunde. 

Der Name Perseiden geht auf das Sternbild des Perseus zurück. Denn von der Erde aus wirkt es, als ob dort der Ursprung der Sternschnuppen, der sogenannte Radiant, liegt. Das fiel erstmal 1835 auf, als der belgische Astronom und Statistiker Adolphe Quetelet vom Meteoritenschauer aus dem Sternbild des Perseus berichtete. Allerdings werden die Perseiden auch als Laurentiustränen bezeichnet, da ihr Erscheinen mit dem Fest des Märtyrers Laurentius am 10. August zusammenfällt.  

Monat August

Die Perseiden sorgen zwischen Juli und August für viele Sternschnuppen (Foto: Prokhor Minin/Unsplash).

Letzter Sommermonat August

Dass der August der letzte echte Sommermonat ist, zeigt sich vor allem an der Tageslänge. Während diese am Monatsanfang noch bei um die 15 Stunden liegt, sind es am Ende des Monats nur noch 13 Stunden. Innerhalb der 31 Augusttage verschiebt sich der Sonnenaufgang um rund 45 Minuten nach hinten, der Sonnenuntergang jedoch um bis zu 60 Minuten nach vorn. Das macht sich auch bei den Temperaturen bemerkbar. Während vor allem in der ersten Monatshälfte noch Temperaturen von über 30 °C möglich sind, drohen in höheren Lage am Monatsende bereits die ersten Nachtfröste. In den Gipfellagen sind auch erste Schneefälle möglich. So schneite es zum Beispiel Anfang August 1987 bereits auf dem Brocken im Harz.

Junge Sonnenblumen können ihren Blütenkopf flexibel zur Sonne drehen (Foto: Pascal Debrunner/Unsplash).

Die tiefschwarzen Holunderbeeren sind im August erntereif (Foto: RitaE/Pixabay).

Das nahende Ende des Sommers ist auch an den Störchen und anderen Zugvögeln zu erkennen. Ab Ende August bereiten sich diese auf den Flug in die Winterquartiere vor und heben nach und nach für die lange Reise ab. So legen Störche bis zu 300 Kilometer pro Tag und insgesamt rund 10.000 Kilometer bis in die Savannen West-, Mittel- und Südafrikas zurück. Das dauert zwischen vier und sechs Wochen. Im Frühjahr geht es dann zurück nach Europa, meist kommen die Zugvögel im März und April wieder Zuhause an. Allerdings sorgen die immer milderen Winter dafür, dass viele Störche im Winter in Deutschland bleiben oder nur noch bis ins wärmere Spanien fliegen. 

Bauernregeln und mehr im Sommermonat

Der August ist auch im Kleingarten eine der Haupterntezeiten. Gleichzeitig können neue Saaten für den Herbst und Winter ausgebracht werden. Auch in der Kräuterapotheke gibt es nun einige zu ernten. Zum Beispiel die heilsamen Beeren des Holunders oder die Wurzel der Wilden Karde. Welche Arbeiten jetzt im Garten anstehen, hat Gartenfachberater Sven-Karsten Kaiser im aktuellen Gartentipp für den Monat August zusammengefasst. Außerdem gibt es eine Reihe Bauernregeln, die in früherer Zeit Rückschlüsse auf das Wetter im August und darüber hinaus geben sollten:

Bauernregeln im Monat August

  • Was die Hundstage gießen, muss die Traube büßen.
  • Hundstage weiß, Winter lang und weiß.
  • Wenn es im August aus Norden weht, beständiges Wetter vor dir steht.
  • Es pflegt im August beim ersten Regen die Hitze sich zu legen.
  • Fängt der August mit Donnern an, er’s bis zum End nicht lassen kann.
  • Stellt im August sich Regen ein, so regnet’s Honig und guten Wein.
  • Wenn es im August nicht regnet, ist der Winter mit Schnee gesegnet.
  • Der August muss Hitze haben, sonst Obstbaumsegen wird begraben.
  • Bringt der August viel Gewitter, wird der Winter kalt und bitter.
  • Ein trockner August des Bauern Lust.

Eine zentrale Rolle bei den Bauernregeln spielen die Hundstage. Damit werden die besonders warmen Tage von Ende Juli bis Ende August bezeichnet, die in Verbindung mit dem Sternbild Großer Hund (Canis Major) stehen sollen. Denn im alten Ägypten war Sirius, der Hundsstern und Hauptstern des Sternbilds, ab Ende Juli wieder am morgendlichen Sternenhimmel zu sehen. Das bedeutet nicht nur die größte Hitze des Jahres, sondern auch den Beginn der lebenswichtigen jährlichen Nilflut. Im Verlauf der nächsten Wochen tauchte dann nach und nach das gesamte Sternbild am Himmel auf. War es vollständig zu sehen, galt die Zeit der größten Hitze als vorüber.

Auch die alten Griechen, Römer und Araber kannten die Hundstage und verfolgten ihren Verlauf am Sternenhimmel. Allerdings hat die Erdachse über die Jahrhunderte dafür gesorgt, dass sich der Aufgang des Sirius und damit das Erscheinen des Großes Hundes nach und nach verschoben haben. Heute taucht Sirius erst ab Ende August am Nachthimmel auf, die ursprüngliche Lage der Hundstage ist jedoch geblieben.

Hiroshima, Berliner Mauer und Pompeji im August

Der Monat August ist nicht nur ein wichtiger Monat im Gartenjahr, sondern auch ein geschichtsträchtiger. Vielen dürfte noch der Bau der Berliner Mauer ab dem 13. August 1961 in Erinnerung sein, der Deutschland in eine Ost- und eine Westzone teilte und erst 28 Jahre später wieder vereinigte. Ein paar Jahrzehnte zuvor, am 1. August 1914, erklärte das Deutsche Reich Russland den Krieg und trat damals den Ersten Weltkrieg los. Aber auch im Zweiten Weltkrieg spielte der August eine wichtige Rolle, als am 6. und 9. August 1945 die Atombomben über Hiroshima und Nagasaki abgeworfen wurden und zur Kapitulation Japans führten. Das antike Pompeji ging ebenfalls im August unter, genauer am 24. August 79 nach Christus. Als der Vesuv ausbrach, bedeckte er die Stadt und ihre Bewohner mit bis zu 25 Metern Asche. Das sorgte dafür, dass Pompeji rund 1.500 Jahre lang konserviert und erst ab 1748 wissenschaftlich wiederentdeckt und ausgegraben wurde. Heute gehört die Stadt zu den besterhaltenen Ruinenstädten der Welt.

Am 8. August feiern Katzenliebhaber weltweit den Weltkatzentag und helfen vor allem Straßenkatzen
(Foto: Eveline de Bruin/Pixabay)
.

Während viele berühmte Persönlichkeiten wie Marie Curie, Barack Obama, Johann Wolfgang von Goethe und Louis Armstrong im August geboren wurde, sind andere in diesem Monat gestorben. Vor allem der Tod Prinzessin Dianas am 31. August 1997 ist vielen wohl noch in Erinnerung. Aber auch Elvis Presley und Marilyn Monroe starben 1977 und 1962 im August. Ebenso der für seine Rollen als Mrs. Doubtfire und Peter Pan in “Hook” sowie als Stimme von Genie in “Aladdin” bekannte Schauspieler Robin Williams, der am 11. August 2014 verstarb,

Seit 2002 wird am 8. August der Weltkatzentag gefeiert, ins Leben gerufen von der Tierschutzorganisation International Fund for Animal Welfare (IFAW). An diesem Tag soll nicht nur der eigene Stubentiger verwöhnt, sondern auch an Straßenkatzen gedacht werden. Herrchen und Frauchen sollten am 8. August also nicht nur ihre eigenen Schnurrer knuddeln und mit Leckerlis verwöhnen, sondern auch an Tierschutzorganisatoren oder Tierheime spenden und Straßenkatzen helfen. Wer weiß, vielleicht findet der eine oder andere Straßentiger ja bei Ihnen ein neues Zuhause?

Alle wichtigen Neuigkeiten jetzt kostenfrei als Newsletter abonnieren!

“Unser Kleingarten” wird Ihnen regelmäßig als Newsletter präsentiert und bietet Ihnen eine Fülle von Informationen und Ressourcen rund um das Thema Kleingärten.