Unser Kleingarten

Monat Oktober: Halloween, Martin Luther und Bauernregeln

in Gartenkalender, Oktober
Flusslandschaft mit bunten Blättern, dazu der Schriftzug Oktober und ein Kalenderblatt

Obwohl der Oktober heute der zehnte Monat des Jahres ist, weist sein Name noch immer auf seine ursprüngliche Stellung im Jahresverlauf hin. Durch die Umstellung von Sommer- auf Winterzeit ist der Oktober zudem meist der längste Monat des Jahres. Für Kleingärtnernde wiederum ist jetzt die Zeit gekommen, um den Garten winterfest zu machen.

Monat Oktober heute an zehnter Stelle

Wie viele Monatsnamen hat auch der Oktober seinen Ursprung im alten Rom. Dort stand der Monat an achter Stelle und wurde october (von lateinisch octo für “acht”) genannt. Damals begann das neue Jahr am 1. März, wurde jedoch im Jahr 153 v. Chr. um zwei Monate vorverlegt. Dadurch rutschte der Oktober an die zehnte Stelle im Jahresverlauf und ist dort bis heute zu finden. Der Name ist geblieben.

An der Ostküste Nordamerikas wiederum ist der Oktober die Zeit des Indian Summers. Damit wird die Verfärbung der Blätter bezeichnet, die in Kanada bereits im August beginnt und im Oktober im Norden der USA ihren Höhepunkt erreicht. Meist wird der Indian Summer durch ein Hochdruckgebiet ausgelöst, das auf erste Nachtfröste folgt. Die Tagestemperaturen steigen wieder und halten oft über Wochen an. Gleichzeitig sind die Nächte kühl. Erst mit den ersten Tiefdruckgebieten, die vom Atlantik eintreffen, endet der Indian Summer und die Blätter fallen von den Bäumen. 

Der Indian Summer in Neuengland ist durch seine bunte Herbstfärbung bekannt (Foto: Thomas Lipke/Unsplash).

Bekannt ist der Indian Summer vor allem durch die intensiven Rottöne der Blätter, die sich vom europäischen Goldenen Oktober mit vorherrschenden Gelbtönen unterscheiden. Das liegt an den Laubbäumen, die vor allem in Ostkanada, Neuengland und in der Region der Appalachen vorkommen. Zum Beispiel Zucker-Ahorn, Roter Ahorn und Silber-Ahorn, die jeweils rote Blätter hervorbringen. Auch Eichen, Eschen und die Amerikanische Buche färben sich Rotbraun, Purpur oder Kupfer. Das liegt an den Anthocyanen, die durch das spezielle Herbstklima gebildet werden.

In Europa wiederum sind vor allem Eichen, Birken, Linden, Hainbuchen und Kastanien verbreitet, die gelbe bis bräunliche Blattfärbungen zeigen. Zwar gibt es auch hierzulande Ahorn-Bäume, die Art bildet jedoch eher gelbe und orange Blätter, selten kräftig rote. Rotbuchen wiederum zeigen kupferrote und bräunliche Färbungen. Der Name “Goldener Oktober” kommt also nicht von ungefähr und liegt daran, dass die hier verbreiteten Arten weniger Anthocyane, also Rotpigmente, bilden. Hinzu kommt das Klima, das im Herbst eher feucht ausfällt und die Umwandlung zusätzlich hemmt. 

Blume des Lebens und der Trauer

Die Chrysantheme gilt hierzulande als klassische Friedhofsblume. Vor allem die weißen Blüten der Blume werde zu Allerheiligen am 1. November auf die Gräber gelegt, um den Verstorbenen zu gedenken. Dass die Blume für diesen Zweck bekannt wurde, liegt an ihrer Blütezeit im Herbst, oft bis in den November hinein. Ursächlich hierfür sind die Lichtvorlieben der Pflanzen. Sie reagiert auf kürzere Tage und längere Nächte und setzt erst dann Blüten an, ähnlich wie der Weihnachtsstern. Kein Wunder also, dass Chrysanthemen Ende Oktober gern für den Grabschmuck genutzt werden.

In Japan wiederum hat die Chrysantheme eine gänzlich andere Bedeutung. Dort steht sie für das Leben und die Unsterblichkeit. Deshalb ist sie nicht nur die Nationalblume des Landes, sondern auch Symbol des Kaiserhauses. Das Zeichen der sechzehnblättrigen Chrysantheme ziert nicht nur den Chrysanthemen-Thron, sondern auch die japanischen Reisepässe. Die Chrysantheme, auf Japanisch Kiku genannt, ziert zudem die 50 Yen Münzen und ist inoffizielles Staatswappen des Landes. Im September feiern Japaner bis heute das Kiku no Sekku, das Chrysanthemen-Fest mit Kiku-Sake (also Reiswein mit Chrysantheme) und allerlei Leckereien mit der “Goldblume” (von altgriechisch chrysós für “Gold” und ánthemon für “Blume”).

Violette Chrsyantheme

Lebens- und Trauerblume in einem (Foto: Gábor Adonyi/Pixabay).

Halloween und Allerheiligen im Oktober

Der Monat Oktober ist heute vor allem für das Halloween-Fest bekannt, das in der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November stattfindet. Das Fest, das früher “All Hallow’s Eve” (Der Abend aller Heiligen) genannt wurde, geht auf das keltische Fest Samhain zurück, das im vorchristlichen Irland am 31. Oktober begangen wurde. Die Kelten feierten die Ernte und den Beginn der kalten Jahreszeit, was heute oft als eine Art Neujahrsfest interpretiert wird. Gleichzeitig glaubte man jedoch, dass zu dieser Zeit die Grenze zwischen der Welt der Lebenden und der der Toten besonders dünn sei, sodass die Verstorbenen herüber wandeln konnten.

Zum einen glaubte man daran, dass die Toten so die Sterbenden für das nächste Jahr bestimmten, zum anderen hatte man Sorge, dass man von ihnen ins Totenreich hinübergezerrt wurde. Um das zu verhindern und die Toten abzuschrecken, verkleideten sich die Kelten selbst als böse Geister und entzündeten große Feuer. Zum einen sollten diese die rachsüchtigen Toten abschrecken, zum anderen die gutwilligen Verstorben wärmen. Kleine Geschenke vor den Häusern sollten sie zudem gütig stimmen. Als im 9. Jahrhundert die Christianisierung Irlands voranschritt, adaptierte die Kirsche Samhain und wandelte es zu All Hallow’s Eve um. 

Kürbisse und Kerzen erinnern zu Halloween bis heute an das keltische Samhain (Foto: Pexels/Pixabay).

Am Reformationstag wird dem Mönch Marthin Luther gedacht (Foto: Tobias Albers-Heinemann/Pixabay).

Heute begeht Deutschland am 31. Oktober auch den Reformationstag, der dem Mönch und Theologen Martin Luther gewidmet ist. Dieser hatte am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen an die Pforte der Schlosskirsche zu Wittenberg geschlagen und damit die Reformation der Kirche eingeleitet. Später leitete sich davon die protestantische Kirche als Gegenentwurf zur katholischen Kirsche ab. Deshalb ist der Reformationstag vor allem in evangelisch geprägten Bundesländern wie Sachsen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern ein gesetzlicher Feiertag. Katholisch geprägte Regionen begehen hingegen den 1. November mit Allerheiligen als gesetzlichen Feiertag.

Bauernregeln und mehr im Oktober

Im Oktober beginnen viele Kleingärtnernde damit, den Garten auf den Winter vorzubereiten. Dabei lässt sich auch im Oktober noch einiges im Garten erledigen. Hilfreiche Tipps und Tricks für den Kleingarten gibt Gartenfachberater und Pflanzendoktor Sven-Karsten Kaiser im aktuellen Gartentipp. Wer darüber hinaus auf das alte Fachwissen früherer Generationen zurückgreifen möchte, kann die Bauernregeln zu Rate ziehen:

Bauernregeln im Monat Oktober

  • Oktoberregen verspricht ein Jahr voller Segen
  • Gibt es im Oktober keine Sonne, so hat der Winter keine Wonne.
  • Oktober-Sonnenschein schüttet Zucker in den Wein.
  • Oktoberschnee tut Pflanzen weh.
  • Oktober rau, Januar lau.
  • Im Oktober der Nebel viel, im Winter der Flocken spiel.
  • Ist es im Oktober kalt, macht auch der Raupenfraß halt.
  • Gewitter im Oktober künden, dass du nassen Winter wirst finden.
  • Oktobersonne ist des Winzers Wonne.
  • Oktober freundlich und mild, dafür der März rau und wild.

Durch den Klimawandel lässt jedoch auch die Aussagekraft der Bauernregeln nach. Dabei zeigen die Klimaaufzeichnungen, dass der Oktober zunehmen wärmer wird. Die höchste Durchschnittstemperatur weltweit wurde mit 15,30 °C im Oktober 2023 gemessen. Damit lag der Monat im Schnitt 0,85 °C über der Norm und war der fünfte Monat in Folge, der neue Rekordwerte erreichte. In Deutschland war vor allem der 3. Oktober 2023 ein Rekordtag, der tagsüber knapp 30 °C erreichte. Mit knapp 20 °C in der Nacht galt diese fast als Tropennacht. 

Historische Meilensteine im Monat Oktober

Ein geschichtlicher Meilenstein gelang am 12. Oktober 1492 dem Seefahrer Christoph Kolumbus, als dieser mit seiner Flotte an den Ufern der Neuen Welt anlandete. Die Entdeckung Amerikas veränderte nicht nur das Leben in Europa, sondern auch das der indigenen Bevölkerung des Landes. Später führte die Sklaverei auf den Plantagen zur massenhaften Entführung und Entwurzelung afrikanischer Menschen. Bis heute hat die afroamerikanische Bevölkerung der USA mit Stigmata zu kämpfen. Ebenfalls aus den USA schwappte am 25. Oktober 1929 der Börsencrash nach Europa. Am sogenannten Schwarzen Freitag begannen die Börsenkurse ins Unendliche zu kippen. Dabei war der Schwarze Freitag eigentlich ein Schwarzer Donnerstag. Denn die Börsenprobleme begannen in den USA am 24. Oktober 2025. Durch die Zeitverschiebung kamen die Ereignisse jedoch erst am 25. Oktober und damit am Freitag in Europa an.

Die Zeitumstellung wird von vielen Menschen als unangenehm empfunden (Foto: andreas N/Pixabay).

Ein weiterer Meilenstein ereignete sich am 4. Oktober 1957 mit dem Start des russischen Satelliten Sputnik I. Der erfolgreiche Weg in den Weltraum begründete den Wettlauf ins All, bei dem sowohl die Russen als auch die Amerikaner die Ersten auf dem Mond sein wollten. Für Sachsen ist vor allem der 7. Oktober 1949 ein Wendepunkt. Denn an diesem Tag wurde die DDR gegründet, die bis zum 3. Oktober 1990 bestand. Heute ist der 3. Oktober, der Tag der Wiedervereinigung, an dem 1990 die Deutsche Demokratische Republik aufgelöst und die Gebiete der Bundesrepublik angegliedert wurden, Nationalfeiertag. Bereits am 9. Oktober 1989 begründetet rund 70.000 Menschen die erste große Montagsdemonstration in Leipzig und legten einen der Grundsteine für den Fall der Berliner Mauer. 

In der Nacht vom 25. auf den 26. Oktober wird in diesem Jahr wieder die Zeit umgestellt. In dieser Nacht drehen die Uhren von 3 Uhr auf 2 Uhr zurück. Die Mitteleuropäische Zeit, auch Winterzeit genannt, soll für hellere Morgen sorgen. Gleichzeitig wird es abends schneller dunkel. Die Zeitumstellung ist bei den Europäern wenige beliebt. Bei einer Umfrage im Jahr 2017 stimmten 84 Prozent der Befragten gegen die zweimal jährlich stattfindende Zeitumstellung. Innerhalb der EU ist man sich jedoch uneinig, ob nun die Normalzeit (oder Winterzeit) für alle gelten solle oder die Sommerzeit. Deshalb konnte man sich bislang noch nicht auf eine gemeinsame Zeit einigen. Bis es so weit ist, findet die Umstellung auf Winterzeit immer am letzten Monat im Oktober statt.

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