Karo-Tina Aldente: Kürbisspalten mit Knoblauch und Streuseln

Wenn die Tage kürzer werden, aber das Wetter mich in den Garten lockt, packe ich als Proviant gern Gerichte ein, die sowohl heiß als auch kalt oder aufgewärmt schmecken. Im Oktober werden im Kleingärtnerverein Kürbissköpfe geschnitzt und das dabei anfallende Fruchtfleisch will verarbeitet sein.
Kürbisse im Herbst
Ich nehme ein Kilogramm Kürbisfleisch und schneide es in dünne Spalten. Dann mische ich drei zerdrückte Knoblauchzehen mit einem Esslöffel Rapsöl und einem Teelöffel Rübensirup. Von drei Zweigen Thymian zupfe ich die Blättchen und gebe sie zusammen mit den Kürbisspalten und der Öl-Sirup-Mischung in vier kleine Auflaufformen. Der Backofen wird auf 180 °C bei Ober- und Unterhitze vorgeheizt. Aus 60 Gramm Mandelmehl, 20 Gramm Hefeflocken und jeweils einem halben Teelöffel Salz, Knoblauchpulver und weißem Essig rühre ich zusammen mit 60 Gramm Margarine und 100 Gramm Haferflocken die Basis für die Streusel. Die Haferflockenmasse wird über den Kürbisspalten verteilt und die Auflaufformen für zirka 25 Minuten in den Backofen geschoben, bis die Streusel goldbraun sind.
Am nächsten Tag halte ich in unserer Gartenanlage Ausschau, ob jemand zur Mittagszeit seinen Grill in Betrieb nimmt. Ich habe Glück. In dem Garten, der meinem am Weg gegenüberliegt, steigt Rauch auf. Mein Gartennachbar Holger, den alle nur Bruce nennen, weil er dem jungen Bruce Willis ähnlichsieht, werkelt an seinem Grillgerät. Es ist nicht nur ein einfacher Grill. Neben dem klassischen Rost verfügt Holgers Grill noch über zwei Kochplatten und ein Backfach. Letzteres ist wie geschaffen, um den Inhalt meiner Auflaufförmchen aufzuwärmen.
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“Das trifft sich ja prima”, rufe ich über den Zaun.
“Moin Karo”, brummt Bruce. “Was gibt es?”
“Könnte ich in deinem Grillgerät mein Essen aufwärmen?”
“Klar, komm rein.” Ich trete näher. Bruce ist dabei, seinen Grillrost zu reinigen und stochert hin und wieder in der Glut herum. Ich packe meine Auflaufförmchen aus. Bruce nickt Richtung Gartenweg und sagt: “Ich glaube, da will jemand zu dir.”
Mein Fräulein Tochter Jasmin und ihr Freund recken ihre Hälse an meinem Gartenzaun.
“Ich bin hier drüben“” rufe ich.
Die beiden drehen sich um. Lachen und winken uns zu.
“Immer herein in die gute Stube”, grinst Bruce.
Mein Fräulein Tochter zeigt auf einen riesigen ausgehöhlten Kürbis und fragt frech:
“Braucht man dafür eine Bauerlaubnis?”
“Nicht, dass ich wüsste”, entgegnet Bruce trocken.
“Ich mache in diesem Jahr keine Halloweendekoration”, lenke ich ab. “Ich finde, die Welt ist schon gruselig genug.”
“Da sagste was”, stimmt Jasmin mir zu und kiebitzt auf meine Auflaufformen. “Sieht lecker aus.”
“Wollt ihr kosten?”
“Natürlich!” Meine Tochter schnappt sich eine Gabel aus meinem Korb.
“Ich wollte es erst in diesem Grillapparat hier aufwärmen.”
Bruce grinst und öffnet die Luke zu dem Backfach. Ich schiebe die Auflaufförmchen hinein.
“Das sollten wir viel öfter machen. Wenn nur einer Feuer macht und alle ihr Essen an diesem Feuer zubereiten, ist das auch besser für die Umwelt”, sinniert mein Schwiegersohn.
Bruce stichelt: “Wollt ihr immer noch die Welt retten?”
“Es ist nicht schlecht, die großen Dinge im Kleinen mitzudenken”, springt meine Tochter ihrem Freund bei.
Wir schauen auf die Glut und Bruce legt ein Steak auf den Grillrost. “Wir werden mit unseren Gärten die Welt nicht retten”, sinniert Bruce düster.
“Aber vielleicht retten wir uns”, meine Tochter öffnet das Backfach und zieht vorsichtig mit der Gabel eine Auflaufform auf ein Holzbrett. Sie stochert ein wenig in der Form herum, probiert einen Bissen und stellt fest: “Ich glaube, das ist schon gut.”
Wir essen Auflauf.
Karo-Tina Aldente
Zutaten: Kürbisspalten mit Streuseln
- 1 Kg Kürbisfleisch, in dünnen Spalten
- 3 Knoblauchzehen
- 1 EL Rapsöl
- 1 TL Rübensirup
- 3 Zweige Thymian
- 60 g Mandelmehl
- 20 g Hefeflocken
- 1/2 TL Salz
- 1/2 TL Knoblauchpulver
- 1/2 TL weißer Essig
- 60 g Margarine
- 100 g Haferflocken
Foto: oljamu/Pixabay
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