Unser Kleingarten

Gartenordnung statt Wildwuchs: Warum Regeln im Kleingarten nicht uncool sind

in Vereinsleben, Vereinsnachrichten

Dass das Miteinander im Kleingarten von Regeln geprägt ist, wissen so gut wie alle Gärtnernden. Nicht allen ist jedoch klar, warum es diese gibt und warum sie sinnvoll sind. Das “Warum” hinter den oft als überholt angesehen Vorgaben im Kleingarten hat auch die Redakteure des MDR Sachsen interessiert. Sie sind dieser Frage im Chemnitzer Kleingartenverein “Sachses Ruh” nachgegangen.

Regeln im Kleingarten haben ihren Sinn

In deutschen Kleingarten ist vieles geregelt und festgelegt. Zum Beispiel eine Laubengröße von maximal 24 Quadratmetern und eine Heckenhöhe von nicht mehr als 1,20 m. Vielen Pächter*innen ist klar, warum es diese Regeln gibt und dass sie alles andere als willkürlich sind. Doch vor allem außerhalb der Anlagen herrscht oft Unverständnis über das, was die “Laubenpieper” fordern. Dabei haben die Vorgaben des Bundeskleingartengesetzes, der Rahmenkleingartenordnung und der Vereinssatzungen einen Grund und sorgen dafür, dass das Kleingartenwesen in seiner derzeitigen Form Bestand hat.

In Chemnitz ging Anfang Mai der MDR Sachsen der Frage nach, welche – für außenstehende kuriosen – Regeln es im Kleingarten gibt und welche Hintergründe diese haben. Dazu lud der Gartenverein “Sachses Ruh”, malerisch am Fluss Chemnitz und dem Stadtpark gelegen, die Redakteure des Mitteldeutschen Rundfunks zu einem Rundgang durch die Anlage ein. Der 1. Vorsitzende Rainer Leonhard zeigte stolz seinen Verein, der zu einem der schönsten der Stadt und des Umlands zählt, und machte auch auf viele Gemeinschaftsprojekte aufmerksam. So haben die Kleingärtnernden an der Chemnitzer Rößlerstraße jüngst 10 Apfelbäume des Kulturhauptstadt-Projekts “Gelebte Nachbarschaft” gepflanzt. Diese sowie die bereits existierende Streuobstwiese und weitere naturnahe Elemente ergänzen den Uferweg am Fluss und den Rundweg um und durch die Anlage. 

Video: MDR/Benjamin Jakob

Link zu den Videos

Video: MDR/Benjamin Jakob

Link zu den Videos

Laubengröße, Heckenhöhe und Co. geregelt

Doch neben der schönen Anlage war der MDR natürlich auch an Antworten auf die Frage nach den zum Teil kurios wirkenden Kleingartenregeln interessiert. Diese lieferte Carmen Kraneis vom Stadtverband Chemnitz und dem Landesverband Sachsen. Als ausgebildete Gartenfachberaterin im Ehrenamt hat sich die Kleingärtnerin intensiv mit eben diesen Regeln und ihrer Sinnhaftigkeit befasst und stellte schnell fest: Was auf den ersten Blick kurios wirkt, ist durchaus durchdacht. 

Dabei ist die Gemeinnützigkeit der Vereine oft das zentrale Thema hinter den Regeln der Kleingärten. Denn diese sichert nicht nur den günstigen Pachtzins (in Chemnitz sind das gerade einmal 14 Cent pro Quadratmeter und Jahr), sondern auch den Bestand der Anlagen. Vor allem in den Städten und Ballungsgebieten wecken die attraktiven Lagen der Vereine schnell die Begehrlichkeit, diese in deutlich gewinnbringenderes Bauland umzuwandeln. Dass Investoren hier nicht allzu freie Hand haben, ist vor allem der Gemeinnützigkeit der Vereine und dem Rückhalt des Bundeskleingartengesetzes zu verdanken. Dafür ist jedoch die Einhaltung der in diesem festgelegten Regeln notwendig.

Das gesamte Interview sowie weiterführende Informationen sind im Artikel des MDR Sachsen zu finden. Klicken Sie dafür einfach auf den Button.

Carmen Kraneis

Alle wichtigen Neuigkeiten jetzt kostenfrei als Newsletter abonnieren!

“Unser Kleingarten” wird Ihnen regelmäßig als Newsletter präsentiert und bietet Ihnen eine Fülle von Informationen und Ressourcen rund um das Thema Kleingärten.