Kleingartenwandertag Dresden: Dresdner Gartenfreunde auf Wanderschaft

Am 31. August 2025 trafen sich Dresdner Kleingärtnerinnen und Kleingärtner mit ihren Gästen in der größten Kleingartenanlage Ostdeutschlands, der “Hellersiedlung Nordhöhe”. Die bevorstehende Wegstrecke lud zur Erkundung eines Areals ein, das Teil der geplanten Bundesgartenschau 2033 werden könnte. Doch zunächst begrüßten der Vorsitzende des KGV “Hellersiedlung Nordhöhe”, Ramon Himburg, und der erste Vorsitzende des Stadtverbandes “Dresdner Gartenfreunde”, Frank Hoffmann, die erwartungsfrohe Wanderschar.
Kleingartenwandertag in Dresden lockt Gartenfreund*innen an
Unter den Gästen war der Präsident des Bundesverbandes der Kleingartenvereine Deutschlands, Dirk Sielmann, der Vorsitzende des Kleingartenbeirates Dresden, Detlef Thiel, eine Delegation der Leipziger Gartenfreunde und weitere Mitglieder des Kleingartenbeirates Dresden sowie des Vorstandes des Stadtverbandes “Dresdner Gartenfreunde”. Die Pflanzendoktorin Helma Bartholomay hatte am Startpunkt einen Informationsstand aufgebaut. Außerdem wurde über die besondere Geschichte des Areals der Hellersiedlung informiert und die Gartenfreundinnen und Gartenfreunde boten Kaffee und Kuchen an, damit niemand ohne Stärkung auf die Wanderstrecke gehen musste. Nach dem Grünzug entlang des Geberbaches 2023 und dem zukünftigen BUGA-Areal an der Dresdner Südhöhe 2024 konnte nun das dritte und letzte zukünftige BUGA-Areal erwandert werden.
Zunächst sahen sich die Wanderfreunde das “Grüne Klassenzimmer” in der Hellersiedlung an. Danach kam es zu einer ersten Verwirrung, denn es stellte sich heraus, dass der angekündigte Schaupunkt “Schmetterlingsgarten” vor dem Startschuss zur eigentlichen Wanderung hätte besucht werden müssen. Also machte der Tross der Wanderfreundinnen und Wanderfreunde kehrt und ging Richtung KGV “Robinienhain”. Dort hatten die Imker des Bienengartens viel Informationen für die Vorübergehenden vorbereitet. Doch schon nach wenigen Metern die nächste Verwirrung. Die im Robinienhain geplante Stempelstation hatte keinen Stempel. Auch sonst machte der Siegerverein im Wettbewerb um die “Schönste Kleingartenanlage Dresdens” 2025 nicht den Eindruck, als hätte er für den Kleingartenwandertag Vorbereitungen getroffen. Nach einigen Irrungen wendeten sich die Wanderinnen und Wanderer dem Aussichtspunkt am Proschhübel zu und wurden bei bestem Wetter mit klarer Sicht über Dresden belohnt.
Unterwegs in den Kleingartenvereinen
Im nächsten Verein, dem KGV “Friedenswacht”, gab es gleich zwei Stempelstationen. Der Vorsitzende Wolfgang Kurbatsch ließ es sich nicht nehmen, persönlich über die Geschichte des Vereinsgeländes zu informieren. Bevor der Verein entstand, standen auf dessen Gelände, wie an vielen Stellen der Dresdner Albertstadt, militärische Einrichtungen. Unter anderem wurden dort Pferde medizinisch versorgt. Von dieser Vergangenheit künden auch heute noch Hufnägel und Hufeisen, die die Kleingärtnerinnen und Kleingärtner beim Umgraben finden. Nach dem Zweiten Weltkrieg bauten die Gartenfreunde in dem Areal erfolgreich Obst und Gemüse an. Die Bevölkerung litt in der Nachkriegszeit Hunger und so kam es oft zu Erntediebstählen, denen die Gartenfreundinnen und Gartenfreunde mit einer Art Bürgerwehr begegneten. Obwohl nun Frieden war, musste das Gelände bewacht werden. Davon kündet noch heute der Name “Friedenswacht”.
Im KGV “Nordhang” wurden die Wanderer von vielen Kindern und einer fröhlich bunten Kleingärtnerschar empfangen und bewirtet. Dabei wurde an alles gedacht. Sogar vegane Bratwürste waren im Angebot.
Es folgte der Verein “Neuer Hecht” bevor die Wanderroute auf einem kurzen Stück durch den Sankt-Pauli-Friedhof führte. Im Verein waren die Gartenfreundinnen und Gartenfreunde wieder besonders um das leibliche Wohl der Wanderfreundinnen und Wanderfreundinnen besorgt. Von Kostproben der Gemüseernte bis zu deftig Gegrilltem war vieles im Angebot. Auch Sämereien konnten gegen eine kleine Spende mitgenommen werden.
Am Endpunkt des Kleingartenwandertages 2025 bot der Wirt des Vereinsheimes im KGV “Rudolphia” Limonade, Bier, Bockwurst und Nudelsalat an. Die Gartenfachberatung des Stadtverbandes “Dresdner Gartenfreunde” war mit einem Beratungsstand vor Ort und auch der ausgebaute ehemalige Zirkuswagen nahe der Vereinswiese konnte besichtigt werden.
Text: Sven-Karsten Kaiser
Fotos: Jörg Fischer
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