Unser Kleingarten

NARA: Laube für den Kleingarten neu und ökologisch durchdacht

in Projekte & Initiativen, Vereinsleben

Lauben für den Kleingarten gibt es einige. Wie die kleinen Hütten besonders einfach aufzubauen und gleichzeitig nachhaltig und ökologisch wertvoll sein können, zeigt ein Prototyp, den Studierenden zusammen mit dem Bundesverband der Kleingartenvereine Deutschlands e. V. (BKD) entwickelt haben. Die Gartenlaube NARA verbindet die rechtlichen Vorgaben für Kleingärten mit einem modularen Konzept und fördert gleichzeitig die Biodiversität im Klimawandel (Foto: Die Studierenden der FH Potsdam nach dem Aufbau/BKD).

Laube NARA für moderne Kleingärten

Die Gartenlaube gehört zum Kleingarten, wie der Anbau von Obst und Gemüse. Nicht immer jedoch ist die Parzelle mit einer solchen ausgestattet. Alte Bausubstanz, Brände oder Vandalismus machen meist einen Neubau notwendig. Obwohl das Angebot an Hütten für Gärten groß ist, entsprechen diese nicht immer den rechtlichen Vorgaben. Denn das Bundeskleingartengesetz legt in § 3 fest, dass eine Laube nicht größer als 24 Quadratmeter sein und nur in einfacher Ausführung errichtet werden darf. Für die Größenvorgaben zählen nicht nur die Laube an sich, sondern auch die Terrasse, der sogenannte “überdachte Freisitz”. 

Damit Kleingärtner in Zukunft weniger Mühe haben, eine passende Laube zu finden, haben sich die Fachhochschule Potsdam, die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde und der Bundesverband der Kleingartenvereine Deutschlands e.V. zusammengetan. Herausgekommen ist ein Prototyp, der bald als fertiger Bausatz für alle Kleingärtnernden zur Verfügung stehen soll. Dieser passt nicht nur zu den Gegebenheiten in den Kleingartenanlagen, sondern ist auch leicht aufzubauen. Zudem wurde nicht nur auf Barrierearmut und Nachhaltigkeit, sondern auch die Veränderungen durch den Klimawandel und den Rückgang der Biodiversität geachtet.

Das Konzept der Gartenlaube NARA (Foto: Bernd Hiepe).

NARA ist regelkonform, barrierearm und wandelbar

In insgesamt drei Semestern haben die Studierenden der beiden Hochschulen in Zusammenarbeit mit dem BKD verschiedene Konzepte entwickelt und die Ideen nach und nach verdichtet. Aus den ersten vier Laubenkonzepten entstand so nach und nach die Laube NARA, die schließlich von Fachleuten aus dem Holzhandwerk final umgesetzt wurde. Die moderne Gartenlaube steht nun im Aufstellungsgarten des Bundeszentrums des BKD und kann im Rahmen der Sonderausstellung “Kleingartenlaube neu gedacht – die Gartenlaube im Fokus von Nachhaltigkeit, sozialer Offenheit und Biodiversität” bis Oktober 2026 besucht werden

Der Prototyp umfasst 16 Quadratmeter und kann auf bis zu 24 Quadratmeter erweitert werden. Dadurch entspricht er den Vorgaben des Bundeskleingartengesetzes. NARA teilt sich in drei festgelegte Bereiche: einen lichtdurchfluteten Hauptraum, der mit bodentiefen Fenstern ausgestattet ist, eine überdachte Terrasse und einen über die Rückseite erreichbaren Stauraum. Über die dort angebrachten Doppeltüren lassen sich nicht nur handliche Gartengeräte verstauen, sondern auch Rasenmäher und Co. Der Clou: Die im Abstellraum vorhandenen Regalstrukturen sind gleichzeitig ein tragendes Element und sparen so Ressourcen.

Studierende der FH Potsdam beim Bau des Prototyps von NARA bei Schmidt & Thürmer (© HNEE/Aylin Kayser).

Einfach, schnell und unkompliziert eine Laube bauen

Gebaut wurde die Laube aus unbehandeltem Fichtenholz aus nachhaltiger Forstwirtschaft und so konzipiert, dass Kleingärtner diese unkompliziert im eigenen Garten aufbauen können. Da viele Kleingartenanlage über eher enge Wege verfügen, über die das Material transportiert werden muss, wurden die Elemente im Baukastenprinzip geplant. Das erleichtert nicht nur den Transport und Aufbau, sondern auch eine spätere Reparatur oder Anpassungen. Denn alle Teile lassen sich bei Bedarf ersetzen und erweitern.

Wer will, kann die Laube ganz nach seinen Bedürfnissen anpassen und auf den eigenen Garten und persönliche Vorlieben zuschneiden. Neben der Erweiterung von Innenraum und Terrasse auf bis zu 24 Quadratmeter können Kleingärtnernde zum Beispiel das Dach begrünen sowie Rankhilfen, Nisthilfen und Insektenhotels nachrüsten. Das hilft der Artenvielfalt und Biodiversität im Kleingarten und sorgt für eine nachhaltige Laubennutzung. 

Damit das Konzept nicht ein solches bleibt, wurde die Serienfertigung bereits bei der Planung mitbedacht. Dadurch ist die modulare Laube ein Prototyp, der so oder so ähnlich tatsächlich bald verfügbar sein könnte und zu einem erschwinglichen Preis erhältlich sein soll. Denn nach dem Bau des Prototyps wird das Konzept nun evaluiert und überarbeitet. Ziel ist es, eine Laube dieser Art bald für Kleingärtnernde in ganz Deutschland anbieten zu können.

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