Februar: Bauernregeln, Wissenswertes und Kurioses

Im Februar liegt der Kleingarten oft noch brach und schläft in der Winterruhe. Trotzdem beginnen viele Gärtner bereits mit den Vorbereitungen für das neue Jahr. Zum Beispiel mit dem Aussähen neuer Pflanzen oder ersten Anzuchten im Frühbeet. Auf diese Vorbereitungen weist auch der Name „Februar“ hin. Ebenso gibt es viele Bauernregeln, die Hinweise auf den restlichen Verlauf des Jahres geben (sollen). Wissenswertes und kurioses rund um den Februar und seine Bedeutung im Jahr.
Februar als Monat der Reinigung
Der Name Februar geht auf den römischen Monat Februarius zurück und hat seine Ursprünge bereits in der Antike. Dabei bedeutet das lateinische februare so viel wie „sühnen“ oder „reinigen“. Das verweist auf die frühere Stellung des Monats im römischen Kalender. Denn anders als heute war der Februarius der letzte Monat im Kalenderjahr und damit an der Position, an der heute der Dezember steht. Und den letzten Monat des Jahres nutzten die alten Römer wie wir heute dazu, um das alte Jahr abzuschließen und das neue einzuleiten. Dafür fanden Sühne- und Reinigungsfeste statt. Im Rahmen der Lupercalien, die um den 15. Februar herum gefeiert wurden, wurde auch das Ritual Februa begangen. Der Begriff bedeutet so viel wie „Reinigungsopfer“ und wurde am dies februatus zelebriert.

Nicht nur die Natur nutzt den Februar als Vorbereitung für das neue Jahr, auch viele Tiere bereiten sich vor und sammeln Kraft. Zum Beispiel diese Rotkehlchen im Schnee (Foto: Clever Visuals/Unsplash).
Als der römische Jahresanfang während der Kalenderreform 153 v. Chr. auf den 1. Januar verlegt wurde, wanderte auch der Februarius von der letzten an die zweite Stelle des Kalenders. Julius Cäsar wiederum führte bei seiner Reform des Kalenders im Jahr 45 vor Christus das Schaltjahr alle vier Jahre ein. Dieser zusätzliche Tag am Monatsende gleicht eine geringe Verschiebung zwischen dem Sonnen- und Kalenderjahr aus. Damit diese nicht zu groß wird, wird auch heute noch alle vier Jahre ein zusätzlicher Tag, der 29. Februar, eingeschoben. Dass das ausgerechnet im Februar stattfindet, hängt mit der alten Position des Monats am Jahresende zusammen. Denn auch vor Julius Cäsar wurden bereits Schalttage im Kalender genutzt – und zwar üblicherweise als Zusatz oder Auslassung zu den letzten Tagen des Jahres.
Cäsars "Verworrenes Jahr"
Wie notwendig ein sinnvoller Kalender mit regelmäßigen Schaltjahren war, zeigte die Zeit zwischen 47 und 45 v. Chr., die als „Verworrenes Jahr“ in die Geschichte einging. Damit die Umstellung vom römischen Kalender auf den julianischen Kalender auch wirklich funktionierte, musste erst einmal eine erhebliche Abweichung zwischen dem Kalenderjahr und dem Sonnenkalender ausgeglichen werden. Dafür führte Cäsar in der Übergangsphase mehrere Schaltmonate mit bis zu 67 Tagen ein. Dadurch maß das Jahr insgesamt 445 Tage statt der heute noch üblichen 365 Tage.
So endete das (letzte) Jahr 707 des römischen Kalenders nach heutiger Zeitrechnung offiziell am 13. Oktober 47 v. Chr., während das erste Jahr des julianischen Kalenders erst am 1. Januar 45 v. Chr. begann. Der heute hierzulande genutzte gregorianische Kalender baut auf dem julianischen Kalender auf, verwendet jedoch eine genauere Schaltjahresregelung. Da sich Cäsar ein wenig verrechnet hatte, hatte sich bis zur Einführung des gregorianischen Kalenders eine Abweichung von 10 Tagen angesammelt. Diese wurde einmalig im Oktober 1582 durch Auslassung ausgeglichen. Dadurch folgte in diesem Jahr auf den 4. Oktober (Donnerstag), direkt der 15. Oktober (Freitag).

Der Julianische Kalender von Julius Cäsar führte das Schaltjahr im Vierjahresrhythmus ein (Foto: Foto Francesco Bianco/Unsplash).
Kleingärtner beginnen mit der Aussaat
Für Kleingärtner ist der Februar ein Monat des langsamen Neubeginns. Während der Garten im Dezember und Januar in der wohlverdienten Winterruhe schläft, beginnen im Februar so langsam die Vorbereitungen für das neue Gartenjahr. In unserem Gartentipp für den Februar 2025 erklärt Pflanzendoktor und Fachberater Sven-Karsten Kaiser, welche Vorarbeiten in diesem Monat möglich sind und gibt Tipps für die ersten Aussaaten und Anzuchten.
Wer zudem neugierig ist, wie sich das Wetter im Jahreslauf verhalten wird, sollte einen Blick auf die Bauernregeln für den Februar werfen. Diese historisch gewachsenen Sprüche basieren auf Erfahrungswerten und Beobachtungen und können Hinweise auf Wetterlagen und -veränderungen geben. Natürlich sollte man diese „Regeln“ mit etwas Humor nehmen und damit rechnen, dass sich das Wetter nicht immer an die ihm zugesprochenen Verhaltensweisen hält. Dennoch ist es oft sehr interessant, übers Jahr zu beobachten, ob und welche Bauernregeln sich als wahr herausstellen. Damit unsere Lesenden ihre eigene „Feldforschung“ anstellen können, haben wir einige Bauernregeln für den Februar zusammengefasst:
Bauernregeln im Februar
- Ist der Februar trocken und kalt, kommt im März die Hitze bald.
- Wenn der Nordwind doch nicht will, so kommt er sicher im April.
- Im Februar müssen die Stürme fackeln, dass dem Och die Hörner wackeln.
- Kalter Februar gibt es gutes Gartenjahr.
- Wenn es der Hornung* gnädig macht, bringt der Frühling Frost bei Nacht.
- Wenn es im Februar nicht schneit, schneit es sicher in der Osterzeit.
- Gibt es im Hornung* Schnee und Eis, wird der Sommer lang und heiß.
- Ist es im Februar zu warm, friert man zu Ostern bis in den Darm.
*Hornung ist ein alter Name für den Februar
Allerdings dürfte so manche Bauernregel schon deshalb nicht mehr zutreffen, da sich die Jahreszeiten immer mehr verschieben und verkürzen. Darauf verweist auch unser Gartentipp vom Januar 2025, der sich mit dem Phänologischen Kalender beschäftigt und aufzeigt, wie sich dieser in den letzten Jahren und Jahrzehnten verändert hat.

Noch ruht der Garten im Winterschlaf, aber das neue Gartenjahr steht bereits in den Startlöchern (Foto: Annie Spratt/Unsplash).
Übrigens: Laut Statistischen Bundesamt haben rund 55.000 Bundesbürger am 29. Februar Geburtstag. Da es diesen Tag nur alle 4 Jahre gibt, feiern Menschen bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 80 Jahren ihren tatsächlichen Ehrentag also nur rund 20-mal. Und da Deutschland nicht nur das Land der Kleingärten, sondern auch der gesetzlichen Regelungen ist, gibt es natürlich auch ein Gesetz für am 29. Februar geborene Kinder. Denn laut §188 des Bürgerlichen Gesetzbuches werden diese in Jahren ohne Schaltmonat offiziell erst am 1. März ein Jahr älter.
Carmen Kraneis
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